Wenn die Morgende kühl durchs offene Fenster schwappen
und den Duft der reifen Äpfel von der Wiese mittragen
dann ist es die Zeit des Apfelmütterchens, die sich liebevoll um ihre Kernchen schmiegt, bevor diese aus ihrer Winterruhe tief in der Erde als neue Apfelbäume erwachsen wiederkehren.
Nein? Dann schaut euch um bei den Filzkursen im neuen Werkstattjahr 2024/2025.
Die ersten Angebote sind bereits gut gebucht. Anfragen und Anmeldungen nehme ich wie immer per mail an info@augentrost.info entgegen – hier bin ich ab jetzt wieder gut erreichbar.
Achtet gerne auch auf die Filzangebote, die ich bei anderen Trägern anbiete. Hier laufen die Anmeldungen direkt über die Veranstaltenden. Für eine Kurzentschlossene ist am übernächsten Wochenende ein Platz im Tageskurs „Herbstgestalten“ im Allgäu frei. Zum gleichen Thema findet dieses Angebot im Oktober dann in veränderter, kürzerer Form in Straubing im Mitmachmuseum Nawareum statt – dieser Abend ist auch für Neulinge an der Filznadel gut geeignet. Alle Angebote, ob in meiner Werkstatt oder andernorts, findet ihr aktualisiert immer auf der rechten Seite.
Bald schon werden sich auch die Werkstatttüren nach meiner Sommerpause wieder öffnen – nur noch ein kleines Weilchen, denn Sommer feiern ist so schön!
Im Rahmen der Aktionswoche zum einjährigen Bestehen des Hauses wird es am Mittwoch, 6.3.2024 im Mitmachmuseum Nawareum in Straubing vogelwuid
Aus robuster heimischer Wolle filzen wir einen Phantasievogel in Nassfilztechnik, welcher auf einen Stab gesetzt im Garten Platz nimmt und nützlichen Insekten Schutz vor Regen und Kälte spenden kann. Das Angebot ist auch für FilzanfängerInnen geeignet. An diesem Abend üben wir sowohl Hohlformfilz über eine Schablone wie auch Schnüre und Zapfen – alles zusammen ergibt dann 100% kunterbunte Vogellaune.
Anmeldungen werden direkt beim Nawareum entgegen genommen.
Über die Jahre sind so viele Figuren unter meinen Händen entstanden….viele aus meiner eigenen Laune heraus und noch mehr auf Bestellung für Kindergärten, Schulen, Bildungseinrichtungen oder auch Privatpersonen. Jede Einzelne bringt mich weiter auf meiner Reise durch die phantasievolle kleine Welt und lässt mich das Material Wolle immer neu austesten – ob nun in Nass – oder Nadelfilztechnik.
Viele Figurenkurse durfte ich bereits anleiten, in meiner Werkstatt und auch bei anderen Bildungseinrichtungen und Trägern sozialer Arbeit. (Noch habt ihr die Möglichkeit, euch für einen zweitägigen Kurs im Februar in der LVHS Niederalteich anzumelden – hier werden wir tief in die Wollwerkelei und die kleine Welt eintauchen)
Besondere Freude machen mir die kleinen und großen Figuren, die ich für die Naturschule MV in Mecklenburg- Vorpommern anfertigen durfte und immer wieder darf. Hier dienen diese nicht nur zur Dekoration des Schaufensters in Wismars Altstadt oder der Mitte während der Einheiten, sondern dürfen auch Ihren Teil in der Aus- und Weiterbildung von Natur- und Waldpädagoginnen beitragen. So entstehen immer neue Annäherungen an Jahreszeiten, Naturphänomene und andere wilde Themen, die in der Wald- und Naturpädagogik und vor allem in der Umsetzung dieser in der Gruppenarbeit jeglicher Ausprägung eine Rolle spielen.
FrühlingWinterFrau HolunderEichenkerlchen
Figurenbau, und scheinen die Protagonisten noch so schlicht, erfordert Wissen um Material, Proportionen und Bauweise – und viel Übung und Einfühlungsvermögen. Es gibt so viele verschiedene Arten, sich einer Figur zu nähern – ausschlaggebend ist für mich die gewünschte Einsatzweise. So baue und verarbeite ich Figuren, die im Kindergarten als Erzählfigur zum Einsatz kommen auf andere Weise als Figuren, die im erzieherinnengeleiteten Puppenspiel, als Dekoration der Mitte in der Gruppe oder als Erzählfigur einer Lehrerin verwendet werden.
SommerEichelhäherfrau
Offen dürfen sie sein, meine Figuren – offen für die neuen Geschichten und Gefühle derer, die sie mit ihnen zeigen, erzählen, hören und fühlen.
Schlicht dürfen sie sein – ohne Klimbim und vorgefertigter Ausstattung, bereit, einfach zu sein und zu unterstützen, nicht zu bestimmen.
Hummelmütterchen
Besonders im Gedächtnis und auch im Herzen geblieben sind mir die Kurse, die ich bei Maika Hoffmann im Rahmen der zweijährigen Ausbildung „Ganzheitliche Naturbildung“ der Naturschule MV in natura gegeben habe.
Nicht nur, dass der erste Kurs vor mittlerweile 3 Jahren meine erste Reise nach Mecklenburg- Vorpommern, ins schöne Wismar und die angrenzende Umgebung war. Die Atmosphäre innerhalb der Menschen, die hier für ihre Fortbildung im Rahmen der Umweltbildung zusammen kommen ist eine ganz spezielle.
Liebevoll, lustig, kritisch hinterfragend, wissbegierig, phantasievoll, eifrig und achtsam – so beschreibe ich die Stimmung in den Kurseinheiten, in denen die Teilnehmerinnen ihre Figur in Bezug auf ihr ganz persönliches Naturthema in ihrer Ausbildung gestalteten.
So entstanden auch im Sommer 2023 inmitten von Wald, Wiesen und Wasser einzigartige Wollwesen, gebaut mit Herz und Verstand. Mögen sie die Figurenbauenden lange begleiten in ihrer so wichtigen Arbeit.
Gruppenbild der Naturwesen Kurs 2023
Momentan bin ich bereits wieder beschäftigt mit der Anfertigung kleiner Waldmeisterchen (ich habe darüber im letzten Jahr hier erzählt.
Auch, wenn man nicht in Mecklenburg- Vorpommern wohnt gibt es bei der Naturschule MV in-natura die Möglichkeit für Mitarbeitende in Kitas, Kindergärten, Schulen oder anderen sozialen Einrichtungen, aber auch für alle interessierten Einzelpersonen, sich im Bereich Natur- und Waldpädagogik qualifiziert und zertifiziert auch online fortzubilden. Das ist nun Werbung (denn gute und ernst zu nehmende Weiterbildungen gibt es nun mal nicht umsonst) jedoch unbezahlt, unbeauftragt und aus tiefer persönlicher Überzeugung.
Nun schicke ich euch in eine neue Woche vorfrühlingsahnungsvollen Winters – der bald mal Platz machen darf, von meiner Seite aus….Geduld, Geduld…
In ca. 3 Stunden Arbeit in einem Mix aus Nass- und Nadelfilz entstanden diese kleinen Weihnachtsdekorationen, Stück für Stück und Schritt für Schritt. Gearbeitet haben wir – wie so oft – mit heimischer Bergschafwolle und Resten an Strangmerino für die Ringel der Ringelsocken.
So konnte am Ende des Abends diese Bande die Werkstatt unterm Dach verlassen. Ebenso wie alle meine eigenen Sockenmäuse, die allesamt vor dem Fest in verschiedenste Destinationen abreisten, um sich um Weihnachtsfreude und Plätzchenkrümel zu kümmern.
Wie ich auf die Idee mit den Socken kam….? Vielleicht hat sie die ein oder andere erkannt. Für die Winterausgabe 2022 der Zeitschrift Holunderelfe hatte ich eine Anleitung für eine bunte Girlande geschrieben.
Und diese fiel mir beim Nachdenken über neue Kursangebote mitten im Sommer in die Hände – so zogen dann die Sockenmäuse, übrigens der letzte Kurs des alten Jahres, ein. Sie machen mir selbst soviel Spaß, dass es sicher bald neue Mausegesichter hier bei mir geben wird.
Traditionell startete das Neue Jahr mit einem Glückskurs
Ein bisschen Glückswichtelei kann doch jede brauchen – und auch das Wissen, wie in sehr intuitiver Weise eine Figur mit Beinen ensteht, ohne dass dabei ein fertiges Gerüst umwickelt wird.
Am nächsten Samstag warten die Tische bereits auf eine ordentliche Portion Wolle, Wasser und Seife, wenn sie sich dann mit Handpuppen bevölkern werden.
Ich habe heute schon mal mit einer Schneckenfreundin begonnen – Schneckengrüße gehen raus!
Jetzt, wo die Tage schon wieder länger sind und wir uns doch schon im meteorologischen Frühling befinden fühlen sich auch die Hühner sichtlich wohler.
Nach einigen Stunden Gekaakel flatterten 4 Hühnerkörbe Richtung Heimat. An diesem Abend lernten die Kursteilnehmerinnen nicht nur eine stabile Hohlform zu filzen – nein, ein Huhn braucht ja auch Schwanzfedern, Kamm und Schnabel. Diese stabil zu verbinden und den Hühnerkorb danach auf Grösse zu schrumpfen verlangte Fingerspitzengefühl und Kraft zu gleichen Teilen – Filzhandwerk halt.
Und mal ehrlich: Kann man erkennen, welches Huhn von einer newbie gefilzt wurde??? Ich denke nicht. Die Eiersaison kann nun also starten – gefahrlos.
Das Kursjahr ist eingeläutet – auch wenn dieses kleine Kerlchen eigentlich den ganzen Abend verschlafen hat – kein Wunder, so mitten im Januar….
Die kleinen Haselmäuse – die eigentlich gar keine Mäuse sind sondern zur Familie der Bilche gehören- würden im Winter gar nicht genug Nahrung finden, um ihren winzigen Körper bei Kräften zu halten. So ziehen sie sich von Oktober bis April zum Winterschlaf zurück – in Baumhöhlen, Nistkästen oder selbstgegrabenen Höhlen im Laub. Ihr Lebensraum sind artenreiche Hecken und Waldsäume von Laub- und Mischwäldern – wenn sie eben nicht so rasiert sind, wie das momentan wieder aller Orten passiert…
An diesem Montag Abend verließen nach nach dreieinhalb Stunden fünf müde Mäuse die Werkstatt – gemütlich eingekuschelt in ihren Nestchen. Auch deren Erschafferinnen waren zu dieser Stunde rechtschaffen müde, denn dieser Abend war mit seinem Doppelfeature aus Nass- und Trockenfilz etwas für die fleissigen Filzmäuse…mit einer Portion Schokolade und viel Konzentration beim Figurenbau und vorallem beim Nadeln hat dies wunderbar geklappt – herzlichen Glückwunsch!
Auch meine Mäuse legen sich nun wieder zur Ruhe, bis sie bald in neue Wälder reisen dürfen –
Ich bin mir aber sicher, dass sie auch dort ein gemütliches Plätzchen finden werden.
In großen Schritten geht es Weihnachten entgegen. Die Kurse für dieses Jahr sind abgeschlossen, viele Bestellungen gepackt, die meisten versandt….so habe ich zwischendurch Luft für einen kleinen Blick ins Neue Jahr.
Am Samstag, 21.1.23 wird in meiner Filzwerkstatt Augentrost der Kurs „Figurenfilz“ stattfinden. Über den Dächern von Deggendorf werde ich euch dort in gemütlicher und inspirierender Atmosphäre auf eurem Weg zur ganz eigenen nadelgefilzten Figur begleiten. Entstehen werden größere ( ca. 25cm) Symbol- und Erzählfiguren nach ganz persönlicher Vorstellung und Idee. Die Einführung in Gerüstbau, Aufbau- und Wickeltechnik, Fragen und Antworten zur Verwendung verschiedener Filznadeln und ein kleiner Ausflug in Wollkunde und Verwendbarkeit geeigneter Fasern wird unterfüttert von einem bunten Fundus an verschiedensten Farben, Fasern, Stoffen und Texturen, die die jeweilige Figur zur ganz eigenen werden lassen. Natürlich können einzelne Details auch nass gefilzt werden – ihr werdet aber erstaunt sein, welches Zauberwerkzeug eine geeignete Filznadel sein kann….Egal ob der eigenen Phantasie entsprungen, biografisch aufgeladen oder angelehnt an ein Märchen oder eine Kinderbuchgestalt – vieles wird an diesem Tag möglich werden und Gestalt annehmen.
Eine zweite Möglichkeit, sich in geselliger Runde und kulinarisch mit regionalen Köstlichkeiten bestens versorgt mit dem Thema Figurenfilz zu beschäftigen gibt es am Sa, 18.2. in der Landvolkshochschule Niederalteich. Hier widmen wir uns den kleineren Figuren ( ca.10 – 15cm) .
Aus verschiedensten Wollen und Draht entstehen mithilfe der Filznadel ausdrucksstarke Figuren fürs Zuhause oder auch für den Einsatz in der Gruppenarbeit. In der Ausgestaltung lassen wir uns leiten von Frühlingssehnsucht, vom Jahreskreis im allgemeinen und von unseren individuellen Wünschen. Einige Details ( Hüte, Blüten, Körbchen…) können auch nass gefilzt werden.
Vielleicht ist der Kurs ja auch eine schöne Geschenk- oder Wunschidee für die ein oder andere unter euch – für den Werkstattkurs gibt es aktuell noch zwei freie Plätze, für den Kurs in der LVHS bestimmt noch ein paar mehr ( Anmeldung HIER). Nun werde ich mich dem Filzen einiger später Luziafiguren widmen – mögen eure Tage lichtvoll und friedlich sein.
Sommerferienzeit ist Kinderfilzzeit im Infozentrum Isarmündung – seit einigen Jahren freue ich mich immer auf diesen Termin im Ferienprogramm.
Am Vormittag entstanden mit der Gruppe der 6- 8 jährigen kunterbunte Schatzdosen. Jedem Filzer ( ja, hier waren dieses Mal die Jungs in der Mehrzahl) und jeder Filzerin gelang es, sogar einen Filzstachel nahtlos und stabil auf der Dose anzubringen! Absolute Tophandwerkende waren hier für eineinhalb Stunden zugange.
Am Nachmittag filzten wir in den zweieinhalb Stunden, die wir zusammen verbrachten, frische Fische in Hohlformtechnik
Zugegeben : ich war zuerst etwas aufgeregt, denn dieses Thema habe ich zwar als „Erwachsenenversion“ schon unzählige Male angeleitet. Für die kleineren Hände und die kürzere Werkzeit hatte ich das Thema und die Methode etwas angepasst – und schon nach der ersten halben Stunde war ich mir sicher, dass dieser Plan aufgehen würde.
Es sind die tollsten, farbenfrohesten und phantasievollsten Fische gefilzt worden, die man sich vorstellen kann – mit so viel Geduld, Energie und Ausdauer gearbeitet, dass sich so mancher große Filzer eine Riesenscheibe davon abschneiden könnte.
Auch die Montage an die Treibhölzer inklusive dem Aufziehen der glitzernden Glasperlen hat bei allen geklappt und so endete ein sonniger Filztag in den Auen fröhlich und zutiefst zufrieden. Ich freue mich auf nächstes Jahr – falls ihr wieder Lust habt…
Vielleicht ist es für die ein oder andere erwachsene Filzerin interessant: der frische Fisch wird ebenfalls mal wieder Teil des neuen Werkstattprogramms sein – mit Variationsmöglichkeit in der Körperform und der ein oder anderen Flossenidee mehr…