In jeder meiner stabil nadelgefilzten Figuren steckt immer ein Teil handgearbeitete Pflanzenfärbung – hier Eukalyptusrinde aus der Bretagne als Hautfarbe. Gefärbt auf Bergschaf und kombiniert mit verschiedenen Schurschätzen aus der Region entstehen immer wieder kleine Wesen – ganz in Liebe zu der uns umgebenden Natur.
Eigentlich sollte dieser Kopf nur eine Studie zu einer Kursidee werden. Sich selbst in einer Technik zu üben, neue Ansätze auszuprobieren und dann hier etwas zu zeigen ist die eine Sache. Das bedeutet oft viele, viele Arbeitsstunden behind the scene, viel gut Gedachtes, dann aber doch manchmal nur ausbaufähig Erschaffenes. Eine zuweilen kraftzehrende Reise, die nicht immer zum Wunschort, aber doch zu einem Etappenziel führt.
Eine ganz andere Kiste ist es, ein Thema als Kursinhalt zu fassen – heißt das doch, mich liebevoll darum zu bemühen, eine Vorgehensweise zu finden, die aus diesem Ritt durch Zeit und Raum einen Flügelschlag macht und die besten Tipps, Tricks und zielführenden Vorgehensweisen zusammenfasst und vermittelt – und das für eine bunte Mischung an Teilnehmenden.
Nie kann ich dabei die all Geduld, Hingabe und Übung an dich verschenken, die in der Schaffung und Gestaltung von Figuren liegt, nie die Zeit und Mühe verkürzen. Ich kann dir nicht versprechen, dass deine Figur genau deinen Vorstellungen entsprechen wird, denn jedes Gesicht entwickelt sehr schnell ein Eigenleben. Vielleicht musst du erstmal Kontrolle abgeben, um zu sehen, was entstehen will um dir diese dann Schritt für Schritt, Figur für Figur wieder erarbeiten zu können.
Unter diesem Aspekt wird die mir oftmals gestellte Frage:“Wie lang brauchst du für sowas ( btw: SOWAS???)“ hinfällig und unbeantwortbar beantwortbar – denn das Rosenliebchen war plötzlich nach Stunden da….
Ich bin mit mir wieder ein Stück des Wegs gegangen – und vielleicht magst du im nächsten Kursjahr – ganz analog, live und in Farbe – ein bisschen mit spazieren. Noch flattern die Konzepte durch meine Gedanken – wir werden sehen…
Solange gewartet hatte ich auf die Schneeglöckchen – schaue ich nun, 4 Wochen später aus dem Fenster hat sich das Bild nun gewaltig gewandelt.
Im Frühling – wenn er denn mal da ist- scheint sich alles in Minutenschnelle zu verändern, zu wachsen, zu erblühen.
Eben noch Winterträume vom eigenen Gemüse – schwupps! Schon spitzeln sie aus dem Beet.
Eben noch tief im Erdreich verborgen – nun in voller Pracht und Farbe auf dem frischen Wiesengrün entfaltet.
Frühling ist keine Jahreszeit – es ist ein Gefühl voll Stärke, Jubel und Zuversicht.
Ich hoffe, ihr könnt es immer wieder genießen, diese Tage der Veränderung, bevor das Jahr etwas älter, ruhiger und gesetzter wird und der Sommer einziehen wird.
Das Kursjahr ist eingeläutet – auch wenn dieses kleine Kerlchen eigentlich den ganzen Abend verschlafen hat – kein Wunder, so mitten im Januar….
Die kleinen Haselmäuse – die eigentlich gar keine Mäuse sind sondern zur Familie der Bilche gehören- würden im Winter gar nicht genug Nahrung finden, um ihren winzigen Körper bei Kräften zu halten. So ziehen sie sich von Oktober bis April zum Winterschlaf zurück – in Baumhöhlen, Nistkästen oder selbstgegrabenen Höhlen im Laub. Ihr Lebensraum sind artenreiche Hecken und Waldsäume von Laub- und Mischwäldern – wenn sie eben nicht so rasiert sind, wie das momentan wieder aller Orten passiert…
An diesem Montag Abend verließen nach nach dreieinhalb Stunden fünf müde Mäuse die Werkstatt – gemütlich eingekuschelt in ihren Nestchen. Auch deren Erschafferinnen waren zu dieser Stunde rechtschaffen müde, denn dieser Abend war mit seinem Doppelfeature aus Nass- und Trockenfilz etwas für die fleissigen Filzmäuse…mit einer Portion Schokolade und viel Konzentration beim Figurenbau und vorallem beim Nadeln hat dies wunderbar geklappt – herzlichen Glückwunsch!
Auch meine Mäuse legen sich nun wieder zur Ruhe, bis sie bald in neue Wälder reisen dürfen –
Ich bin mir aber sicher, dass sie auch dort ein gemütliches Plätzchen finden werden.