Archive for the ‘Sommerlust’ Category

gartenfunde

man kann nicht sagen, dass uns die diversen spinner (also: die vierflügeligen, bzw. deren madenbabies) dieses jahr sehr viel übrig lassen. eichen, kastanien, birken, apfel, kirsche, alles durchlöchert – trotzdem wanderte heute beim garten- und wieseschlendern das ein oder andere ins körbchen und anschließend in die seide

was beim auspacken noch verheißungsvoll aussah, entpuppte bzw. entrollte sich heute jedoch nur schattenhaft – experimentiere ich doch immer wieder mit der art und der menge der vorbeize…heute wohl etwas zu sparsam dosiert. da die sich drucke ja beim filzen weiter verfremden und verwischen, habe ich gerne deutliche farbunterschiede zur grundfarbe. der ecoprint bricht die farbe der von mir mit säurefarben gefärbten stoffbahnen auf eine art, die so zufällig anmutet – natürlich haben auch die deutlichen abdrucke von blättern ihre faszination, muten sie doch wie fotodrucke an – mir gefällt (momentan) die eher ahnungsvolle, farbdurchwirkte  gestaltung der stoffe besser – die einer weiteren veränderung unterliegt, wenn diese danach noch eingefilzt werden.

zuverlässig drucken sich esskastanie

rainfarn (blüten und blätter)

und mein liebling, die walnuss ab.

gute drucke erhalte ich auch von rosengewächsen wie heckenrose, brombeere, himbeere, aber auch von eiche, birke, roter hartriegel und den blüten der färberkamille. auch einige kräuterpflanzen wie salbei finde ich sehr schön. gerne dazu ein anderes mal mehr. schwerer fällt es mir,neben den grünen und dunklen drucken braun-rote färbungen zu erzielen – ich arbeite viel nach dem prinzip try&error – aber bald werde ich mal einer fachfrau über die schulter schauen dürfen. pam de groot hält in 2 wochen in oberrot einen filz- und druckworkshop  – und ich freue mich riesig, dabei sein zu können.

ich liebe die spuren, die die pflanzen auf den verschiedenen stoffen hinterlassen, selbst der schlimm-mint-farbene baumwollbatist durchlief eine wandlung, wie ich sie nur bewundern kann – dabei habe ich außer einem dippbad in angesetzten windfall – walnüssen, einer leichten rostbeize und ein paar eingewickelten blättern und kräutern nichts getan, außer dem topf beim dampfen zuzusehen –

farbspuren eines julitages.

 

im lichten reich

am wackelstein – dort auf den felsen, auf dem warmen duftendem waldboden

haben wir sie gefunden, die ersten dieses jahr

die daumen blau, den körper voller sonnenlicht machten wir uns nach einigen stunden waldesruh wieder auf den heimweg

nicht ohne dem heidelbeerprinzchen ein herzliches danke für seine kleine großzügigkeit zu sagen

und wir legten ihn vorsichtig zurück sein bett aus wildem thymian, damit er weiter in süßen sommerträumen versinken und viel kraft schöpfen kann

denn: der sommer fängt erst an….

wilde möhre

die ganze wiese im weißen wogenden meer – kleine weiche bettchen, wohin das auge sieht

der warme wind wiegt sie in den schlaf, wohlig umschlossen von der kraft der kräuter

warten sie auf wundersame träume im wilden gras

halten ihr gesichtchen der untergehenden sonne entgegen –

adieu – bonne nuit…à demain

 

 

julischaf

endlich – endlich konnte die schur stattfinden….da dieses ereignis für alle seiten auch eine gewiße aufregung bedeutet, hielt sich die begeisterung der betroffenen wie jedes jahr in grenzen

und doch siegte nach dem termin die erleichterung über die erleichterung – obwohl die ouessants als kleinste europäische rasse gelten ist der wollertrag wirklich groß – fünf dicke, wunderschöne vliese liegen nun zum lüften im stadl. mit durchschnittlich 28mic ist die wolle fein  und die fasern sind mit bis zu 35cm (je nach tier) richtig schön lang. im gefilzten zustand ist es wahrlich kuschelig und variiert farblich von hellem grau an den spitzen über sattes braun bis zu schwarz. das grau wird von jahr zu jahr dominanter – auch schafis werden älter! ein blick auf die herbst- und wintertracht läßt das farbspiel erahnen

nach getaner arbeit lernen sich freunde neu kennen

und frauchen kann wieder filzen und sich nach getaner arbeit wohlig eingehüllt zu ruhe setzen –

 in diesem jahr auch im juli nicht wirklich ungewöhnlich…

sommerlüfte

 

beeren und blüten – soviele farben, soviele formen, soviele düfte

ein bisschen davon im kräuterlicht zu bewahren und nach hause zu tragen –

 sommerlüfte in lauer nacht – danke für einen intensiven abend!

stiller duft

immer wieder ein kleines wunder sind die lange im verborgenen wachsenden walderdbeerfleckchen – doch irgendwann kommt der sonnentag, an dem kleine warme duftwolken durchs grün hinaufwehen und die pracht sich entdeckbar macht.

mit viel sitzweil und fingerspitzengefühl kommt man in den genuß einer wahrlich königlichen mahlzeit – und mit viel glück und offenen augen findet man vielleicht in der blauen stunde, wenn der tag geht und die nacht kommt, wenn die erdbeerchen noch röter leuchten als am tag kleine spuren zwischen den erdbeerbäumchen

eingehüllt vom duft der roten laternchen und sanft in seiner weidenholzwiege geschaukelt schläft es – sei ganz still, dann wird es nicht aufwachen sondern weiterträumen von wiesen, schützenden blättern, wurzelgewisper und schmetterlingsgeflüster –  träume doch mit.

on the rocks

..ja, ja, die erdbeerzeit beginnt, die erste ernte findet bereits ihren weg an frühlingsbereite ohren…gerade eher ein strawberry margeritha on the rocks…

während die kleinen meisen sich emsig die bäuche vollschlagen solange die sonne den schnee zum tauen bringt, um die dunkle nachtgefrörne heil und kugelig zu überstehen, widme ich mich weiter meinem lieblingstier des monats.

 

wohlig weich und trotzdem ein hauch ist dieser schalkragen- 22 kategorisierte  alpakafarben, die unter anderem so wunderbare namen haben wie  light champagne, champagne, latte, light fawn, silver grey, light rose grey… nur um einige zu nennen, gibt es mit zig zwischentönen und meine begeisterung für die naturfarben hat mich mal wieder voll im griff.

aber auch gefärbt macht alpaka einen guten eindruck  – die wolle verliert nichts von ihrem glanz und die verschiedenen farbnuancen malen eine lebendige oberfläche, am liebsten gerade hauchzart ausgelegt.

hier habe ich zusätzlich ein paar tussaseidefasern in ähnlichen tönen eingearbeitet – den fertigen schal ein anderes mal.

und doch….

bin ich unwiderruflich nicht den edeltieren, sondern den ganz profanen schafis verfallen – meine allerliebste goldschmiedefreundin weiß das und hat mich adäquat ausgestattet – hier grast also eine silberne walliser schwarznase gemütlich auf einer steinschafwiese und harrt den lauer werdenden lüften – aber noch braucht sie ihre ach so schöne wolle selber….geduld!

sommer in orange

 

1980 – eine bhagwan-kommune aus berlin zieht nach thalbichl, ein oberbayrisches dorf, um dort ein therapiezentrum zu errichten – eine wahre gaudi…

wer den film von markus h. rosenmüller, kurz rosi noch nicht gesehen hat – bitte zur erbauung einplanen

wer den film nicht sehen kann, weil er nicht in bayern wohnt und er evtl. gar nicht zu sehen ist – weinen und später mal ausleihen

und für alle bayerinnen und nicht-bayerinnen eine kleine auswahl aus den neuen halsbändern für die wies`nsaison oder einfach zur jeans – einige sind im dawanda-shop zu erwerben, viele liegen hier schon für die weihnachtsmärkte bereit.

wenn also genau die wunschfarbe fehlt oder ein band ganz genau angepasst werden soll, einfach melden.

sonnenzeit

die wochen fliegen mit den sommerlüften dahin – oft weiß ich gar nicht, wo die zeit bleibt. die momente, die mit sonnenlachen, sommerduft und spielen über wiesen rollen geben kraft und gute laune – verpasst sie nicht, und seien sie auch noch so kurz!

einige solcher momente der begegnung und des in-sich-gehens gab es für mich in der letzten woche am jakobsberg, dem benediktinischen kloster in der nähe von bingen. vier tage lang versammelten sich dort junge und ältere menschen aus ganz deutschland, aber auch aus einigen anderen nationen zum eine-welt-camp. unter dem motto“pax an!“ fand unter den 150 menschen unterschiedlichster herkunft  begegnung statt, sei es in workshops zur friedensarbeit, im gebet, im gesang oder „einfach“ nur im aufeinander zu gehen, sich kennenzulernen und sich über die erfahrungen, die die meisten bereits im rahmen ihres  freiwilligendienst als MaZ (missionar auf zeit) in den verschiedensten ländern der einen welt gemacht haben, auszutauschen.

die tage waren heiß, die nächte am lagerfeuer lang – meine filzworkshops waren durchwegs gut besucht – denn manchmal müssen die hände etwas tun, damit sich gedanken und impulse im kopf und herz ordnen und formieren können – und so vergingen die tage in emsiger, bunter, kreativer arbeit. am samstag waren v.a. die kinder bei mir  – und die phantasie trieb blüten!

nach einer abenteurlichen (…langen…) ICE-fahrt, in der meine gedanken um meine lange zurückliegenden auslandseinsätze , um die eine welt und meine  verantwortung im hier und jetzt kreisten, startete die neue woche weiter sonnig.

am dienstag machten sich sonnenbringerinnen daran, eine sonne für ihren garten zu filzen –

im meiner anhaltenden rohwollbegeisterung stockte ich das wollsortiment um heidschnuckenhaare und gotländisches pelzschaflocken auf – und diese fanden überraschenderweise große beachtung – keine ekelte sich vor der schafsbrühe, die teilweise die arbeitstische flutete – die ergebnisse der zwei kurse bargen abschließend nicht nur farben, glassteine, locken, leinen und seide, sondern auch viel lachen, neugier auf neue techniken und energie des gemeinsamen tuns.

euch wünsche ich einen sonnenträger in dunklen stunden, in denen dieses lachen vonnöten ist  und auch immer die kraft, das eigene licht zu spüren.

scherereien

ich will hier raus – 

das war rosis einziger gedanke, als dieser fremde mann die weide betrat. Robi war (noch) ganz cool –

schließlich ist er hier der uneingeschränkte chef dieser herde – bis es losging

mit der schererei.

konnte man (bzw. bock) vorher die 4 mädels noch mit imposantem körperbau und einer wilden frisur beeindrucken

sah das hinterher doch etwas luftig aus (zumindestens den temperaturen angepasst…).

nachdem alle fünf von der last ihrer felle befreit waren – nach vielem anschließendem hin- und hergeschnüffel, geboxe und gemähe

kehrte dann doch langsam wieder ruhe und frieden ein – was zu einem großteil der ruhigen und sicheren hand und art unseres schafscherers zu verdanken ist.

nur rosi wollte immer noch gehen – dorthin, wo die böcke lange haare tragen mit blumen darin …..sie ist halt doch ein verkapptes blumenkind …