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Figurenliebe

Vorfrühling

Über die Jahre sind so viele Figuren unter meinen Händen entstanden….viele aus meiner eigenen Laune heraus und noch mehr auf Bestellung für Kindergärten, Schulen, Bildungseinrichtungen oder auch Privatpersonen. Jede Einzelne bringt mich weiter auf meiner Reise durch die phantasievolle kleine Welt und lässt mich das Material Wolle immer neu austesten – ob nun in Nass – oder Nadelfilztechnik.

Viele Figurenkurse durfte ich bereits anleiten, in meiner Werkstatt und auch bei anderen Bildungseinrichtungen und Trägern sozialer Arbeit. (Noch habt ihr die Möglichkeit, euch für einen zweitägigen Kurs im Februar in der LVHS Niederalteich anzumelden – hier werden wir tief in die Wollwerkelei und die kleine Welt eintauchen)

Besondere Freude machen mir die kleinen und großen Figuren, die ich für die Naturschule MV in Mecklenburg- Vorpommern anfertigen durfte und immer wieder darf. Hier dienen diese nicht nur zur Dekoration des Schaufensters in Wismars Altstadt oder der Mitte während der Einheiten, sondern dürfen auch Ihren Teil in der Aus- und Weiterbildung von Natur- und Waldpädagoginnen beitragen. So entstehen immer neue Annäherungen an Jahreszeiten, Naturphänomene und andere wilde Themen, die in der Wald- und Naturpädagogik und vor allem in der Umsetzung dieser in der Gruppenarbeit jeglicher Ausprägung eine Rolle spielen.

Frühling

Figurenbau, und scheinen die Protagonisten noch so schlicht, erfordert Wissen um Material, Proportionen und Bauweise – und viel Übung und Einfühlungsvermögen. Es gibt so viele verschiedene Arten, sich einer Figur zu nähern – ausschlaggebend ist für mich die gewünschte Einsatzweise. So baue und verarbeite ich Figuren, die im Kindergarten als Erzählfigur zum Einsatz kommen auf andere Weise als Figuren, die im erzieherinnengeleiteten Puppenspiel, als Dekoration der Mitte in der Gruppe oder als Erzählfigur einer Lehrerin verwendet werden.

Sommer
Eichelhäherfrau

Offen dürfen sie sein, meine Figuren – offen für die neuen Geschichten und Gefühle derer, die sie mit ihnen zeigen, erzählen, hören und fühlen.

Schlicht dürfen sie sein – ohne Klimbim und vorgefertigter Ausstattung, bereit, einfach zu sein und zu unterstützen, nicht zu bestimmen.

Hummelmütterchen

Besonders im Gedächtnis und auch im Herzen geblieben sind mir die Kurse, die ich bei Maika Hoffmann im Rahmen der zweijährigen Ausbildung „Ganzheitliche Naturbildung“ der Naturschule MV in natura gegeben habe.

Nicht nur, dass der erste Kurs vor mittlerweile 3 Jahren meine erste Reise nach Mecklenburg- Vorpommern, ins schöne Wismar und die angrenzende Umgebung war. Die Atmosphäre innerhalb der Menschen, die hier für ihre Fortbildung im Rahmen der Umweltbildung zusammen kommen ist eine ganz spezielle.

Liebevoll, lustig, kritisch hinterfragend, wissbegierig, phantasievoll, eifrig und achtsam – so beschreibe ich die Stimmung in den Kurseinheiten, in denen die Teilnehmerinnen ihre Figur in Bezug auf ihr ganz persönliches Naturthema in ihrer Ausbildung gestalteten.

So entstanden auch im Sommer 2023 inmitten von Wald, Wiesen und Wasser einzigartige Wollwesen, gebaut mit Herz und Verstand. Mögen sie die Figurenbauenden lange begleiten in ihrer so wichtigen Arbeit.

Gruppenbild der Naturwesen Kurs 2023

Momentan bin ich bereits wieder beschäftigt mit der Anfertigung kleiner Waldmeisterchen (ich habe darüber im letzten Jahr hier erzählt.

Auch, wenn man nicht in Mecklenburg- Vorpommern wohnt gibt es bei der Naturschule MV in-natura die Möglichkeit für Mitarbeitende in Kitas, Kindergärten, Schulen oder anderen sozialen Einrichtungen, aber auch für alle interessierten Einzelpersonen, sich im Bereich Natur- und Waldpädagogik qualifiziert und zertifiziert auch online fortzubilden. Das ist nun Werbung (denn gute und ernst zu nehmende Weiterbildungen gibt es nun mal nicht umsonst) jedoch unbezahlt, unbeauftragt und aus tiefer persönlicher Überzeugung.

Nun schicke ich euch in eine neue Woche vorfrühlingsahnungsvollen Winters – der bald mal Platz machen darf, von meiner Seite aus….Geduld, Geduld…

Kursrückschau

Sockenmäuse – und davon doch so einige…

In ca. 3 Stunden Arbeit in einem Mix aus Nass- und Nadelfilz entstanden diese kleinen Weihnachtsdekorationen, Stück für Stück und Schritt für Schritt. Gearbeitet haben wir – wie so oft – mit heimischer Bergschafwolle und Resten an Strangmerino für die Ringel der Ringelsocken.

So konnte am Ende des Abends diese Bande die Werkstatt unterm Dach verlassen. Ebenso wie alle meine eigenen Sockenmäuse, die allesamt vor dem Fest in verschiedenste Destinationen abreisten, um sich um Weihnachtsfreude und Plätzchenkrümel zu kümmern.

Wie ich auf die Idee mit den Socken kam….? Vielleicht hat sie die ein oder andere erkannt. Für die Winterausgabe 2022 der Zeitschrift Holunderelfe hatte ich eine Anleitung für eine bunte Girlande geschrieben.

Und diese fiel mir beim Nachdenken über neue Kursangebote mitten im Sommer in die Hände – so zogen dann die Sockenmäuse, übrigens der letzte Kurs des alten Jahres, ein. Sie machen mir selbst soviel Spaß, dass es sicher bald neue Mausegesichter hier bei mir geben wird.

Traditionell startete das Neue Jahr mit einem Glückskurs

Ein bisschen Glückswichtelei kann doch jede brauchen – und auch das Wissen, wie in sehr intuitiver Weise eine Figur mit Beinen ensteht, ohne dass dabei ein fertiges Gerüst umwickelt wird.

Am nächsten Samstag warten die Tische bereits auf eine ordentliche Portion Wolle, Wasser und Seife, wenn sie sich dann mit Handpuppen bevölkern werden.

Ich habe heute schon mal mit einer Schneckenfreundin begonnen – Schneckengrüße gehen raus!

Filzkurs Adventsfilzerei

Oft werde ich rund um die Adventszeit nach gefilzten Kleinigkeiten gefragt. Nun dachte ich mir, wie wäre es mit einem Kursabend, an dem die Teilnehmenden lernen, diese selbst herzustellen.

Es ist die Zeit der Märkte und Bazare, die geheime Geschenkezeit und die Zeit der gemeinsamen Werkabende unter Freunden oder in der Familie. Wie schön ist es, wenn man dort kleine Filzideen teilen und anfertigen kann – die Anleitung dazu kann ich euch anbieten.

Vier filzige Klassiker der Advents- und Weihnachtszeit habe ich für einen gemeinsamen Kursabend vorbereitet – Tannenbäumchen, Schneemännchen, Wichtelnasen und Zuckerstange. Stattfinden wird die Adventsfilzerei am Montag, 6.11.23 , 19.00 – 22.00 in meiner Werkstatt und ich kann euch noch 3 freie Plätz anbieten.

Anmeldungen sind via mail unter info@augentrost.info möglich – vielleicht sehen wir uns ja.

DIY Kastanienigel

Es ist diese verlockende Zeit des Jahres, in der ich von einem Spaziergang mit einigen Kilos mehr zurückkomme – verteilt in Hosen- und Jackentaschen oder auch mal in der zur Tasche umfunktionierten Mütze…so viele Schätze liegen mir zu Füßen. Die stichelstacheligen Kastanienhüllen finden sich in Stadt und Land und bleiben meist unbeachtet ( denn wer kann denn auch den glänzenden feinglatten Kastanien widerstehen und da bleibt doch oft kein Platz mehr für die Hüllen).

Oft werde ich nach Filzideen für und mit jungen Kindern gefragt. Hier kommt mal wieder eine, aufbereitet von mir für euch – ein kleiner Stichelstacheligel.

Die Idee dahinter: sinn(en)voll, kurzweilig und spaßig soll das Filzen sein, das Ergebnis darf sich hier nur dem Stachelkleid und nicht irgendwelcher Erwartungen unterwerfen. Die Idee ist umsetzbar mit Kindern im mittleren Kindergartenalter, wobei ich mir bei Altersangaben immer schwer tue. Nach oben gibt es aber sicher keine Grenze. Wir filzen hier nass, sprich ohne Werkzeugeinsatz und das Ergebnis dient zur Dekoration.

Hinweis: Diese Figur ist nicht für Kleinkinder als Spielzeug für unbeaufsichtigtes Spiel geeignet.

Wir benötigen Kastanienhüllen der Roßkastanie, Seife und eine Schüssel mit angenehm warmen Wasser -zur Fertigstellung zudem Heißkleber und nach Wahl ein zwei Reißnägel und einen Folienstift.

Als Filzmaterial eignet sich gut heimische Bergschafwolle in Naturtönen – diese ist sowohl langfasrig als auch schnell und sicher filzfähig, auch für geduldige kleine Hände.

In ein ca. 15cm langen dunkeln Wollstreifen knoten wir einen Knopf (Knoten). Gerne kann ein zweiter darüber gesetzt werden, oder sogar ein dritter – so bekommt das Igelchen von Anfang an mehr Masse. Achtung: Wolle reißt leichter als ein Schnürsenkel. Trotzdem ist es ohne Weiteres möglich, einen oder mehrere stabile Knoten zu setzen – mit ein bisschen Fingerspitzengefühl.

Nun wickeln wir den Überstand streng um den Knotenkörper. Achte darauf, dass die Wollstränge breit liegen bei Wickeln und nicht gedreht wie Schnüre – das hilft im weiteren Filzprozess.

Nun wird der Körper vorsichtig getaucht ( in der Hand, nicht loslassen!) und mit seifigen Händen 2 Minütchen gestreichelt und etwas in den Händen gerollt – bitte noch nicht kneten.

Ist das Igelchen gut eingeseift und etwas in Form bekommt es nun seine Haut. Dazu einen Streifen heller braune Wolle rund um den seifigen Igelkörper wickeln. Tut das mit ein bisschen Zug – so liegt die Igelhaut bereits dicht am seifigen Körper an. Gewickelt wird bis kurz vor der Nasenspitze – diese belassen wir dunkel. Erneut filzen wir das Igelchen nach dem Tauchen in seifigen Händen. In Faserrichtung ( also quer zum Körper) geht das erstmal am besten.

Achtung: eure Hände haben sehr viel Kraft, ihr seid damit die stärksten Löwen! Das verträgt das kleine schutzlose Igelchen aber noch nicht, also seid zart und sanft, rollt es in den Handflächen von allen Seiten und versprecht ihm: Gleich ist es soweit und du bekommst dein Stachelkleid!

Hat sich das Wollkleid nach ca. 10 min einigermaßen geschlossen können wir das Wasser aus dem Igelchen drücken. Nun darf nun das Gesicht des Igelchen mit zwei Fingern in Form gebracht werden. Massiert, rollt und drückt im Pinzettengriff eine schöne lange neugierige Igelnase. Je länger das geschieht desto stabiler wird das Gesicht. Sollten sich erneut Fasern lösen arbeitet mit nassen und seifigen Händen und diese werden sich schnell wieder legen.

Dann ist es Zeit, das passende Kleidchen zu finden – jedes Igelchen ist anders, aber bestimmt wird sich ein Stichelstachelkleid für jeden finden. Jetzt heißt es also Anprobieren!

Mithilfe der Heißklebepistole bringt die erwachsene Werkbegleitung Kleidchen und Igel zusammen – das funktioniert auch bei feuchter Wolle. Sehr nasse Igelchen zuvor in einem trockenen Handtuch von überschüssigem Wasser befreien.

Ich halte wenig bis nichts von Plastikwackelaugen – hier ein kleiner Vorschlag mit haushaltsüblichem Material. Auf einfache Reißnägel können wir mit dem Folienstift Augen, schlafend oder wach, malen und diese mit Heißkleber an Ort und Stelle befestigen.

Nun können noch die restlichen Kilos Herbstschätze von draußen geholt werden – oder habt ihr vielleicht Platz, im Garten ein Stichelstacheligelhabitat einzurichten mit Laub, Ästen und Wurzelwerk?

Ich wünsche viel Spaß bei der Umsetzung – und schickt gerne mal ein Bild von euren Igelwerken, das würde mich freuen!

Neue Filzkurse

Ich freue mich, euch mein neues Kursprogramm vorstellen zu können – hier findet ihr die Ausschreibungen und auch bereits einige Inspirationsmuster der geplanten Filzkurse, unter anderem auch die vorwitzige Weihnachtsmaus im Strumpf.

Kurse bei anderen Trägern stelle ich nach Ausschreibung rechts mit in die Seitenleiste.

Für alle meine Werkstattkurse: Anmeldung wie immer formlos via mail an info@augentrost.info. Du erhältst dann von mir eine Anmeldebestätigung mit allen Daten. Nach Zahlungseingang ist der Platz fest für dich gebucht, die Platzanzahl variert nach Thema und ist selbstredend begrenzt.

Ich freue mich bunte Abende und vor allem auf euch.

Geboren

Ja, irgendwie ist es wie ein kleiner Geburtstag wenn ich mit einem neuen Erzählkranzmotiv wirklich glücklich bin. Bleiben Motive mitunter einmalig spüre ich bei anderen, dass sie bleiben, sich teils verändern oder ergänzt werden wollen.

Einige Kränze begleiten mich lange Zeit – warten an meiner Wand, bis ich denn gefunden habe, was sie brauchen. So entstehen, oft aus Zufall oder Stimmung, neue Motive, die sich immer wieder interpretieren lassen.

Wie diese Wanderin auf ihrem Streifzug durch die Natur, durch die Zeiten.

Über die Zeit sind schon so viele Kränze durch meine Hand gegangen – manche davon auf Wunsch auch immer wieder, immer wieder neu.

Längere Zeit habe ich die Erzählkränze ruhen lassen und keine Aufträge angenommen. Andere Projekte, Kooperationen und die Kursarbeit traten in den Vordergrund und forderten ihre Zeit und meine Aufmerksamkeit.

Figurenbau ist nie nur eine Technik, ein Erzählkranz nie nur eine Montage beliebiger Figuren, irgendwie zusammengeschraubt. Auch in der kleinsten Figur findet sich ein Stück der Figurenbauerin, im Motiv eine Erinnerung der Betrachterin, eine Winzigkeit in Körperhaltung, Farbwahl, die berührt.

Die Grundmethode ist niederschwellig und gut zu erlernen. Immer wieder ist es eine riesige Freude, wenn in Kursen die eigenen Figuren in vertiefter Arbeit Stück für Stück entstehen. Gerne zeige ich bald einige Ergebnisse der letzten Figurenbautage – ich komme eben erst von der Ostsee zurück, wo nun erfolgreich zertifizierte Wald- und NaturpädagogInnen ( herzlichen Glückwunsch!) unter meiner Anleitung ihrer Figur Gestalt gegeben haben

Prinzipiell ist Wollfigurenfließbandware herzustellen natürlich kein Problem – es gibt genug Bastelanleitungen, DIYs und Speedup Videos auf allen Kanälen. Vieles wird käuflich angeboten zu unterschiedlichsten Preisen, vieles hat hier seine Berechtigung, denn unsere Welt ist bunt und voller talentierter und motivierter Menschen.

Bei manchem jedoch muss ich mich mich wundern. Wollfiguren können , meiner bescheidenen Meinung nach, weder heilen noch bei Entscheidungen helfen. Natürlich begleiten sie durch ihre pure Anwesenheit, entwickeln aber, wiederum nur nach Meinung von mir kleinem Licht, keine Eigenenergie oder BeraterInnentätigkeit bei Lebens- und Seelennöten aller Art.

Figuren können etwas berühren, was bereits in mir ist – sie können zum Nachdenken anregen oder zutiefst erfreuen, so wie das die Betrachtung eines Gemälde oder das Lauschen von Musik tut.

Und wenn ich Figuren selber herstelle, Gestalt gebe, erfahre ich viel über mich selbst, verarbeite ich viel von mir, meiner Erfahrung, meiner Geübtheit, meiner Selbstwahrnehmung, meiner Beobachtungsgabe, meinen Farbpräferenzen, auch in Teilen meine Biografie in diese Figur. Die Erfahrung in meiner Arbeit und in der Kursarbeit lehrt mich, dass Phasen der Erschöpfung und des Frusts, die Erfahrung des Unvermögens genau so zum Gestaltungsprozess gehören können wie riesige Freude und Überraschung über das, was man letztendlich in den Händen hält.

Der Weg ist oft weiter als gedacht…. Ich werde weiterbauen – vielleicht in Zukunft noch weniger auf Zuruf sondern meiner inneren Stimme folgend. Und gerne begleitend bei euren eigenen Gestaltungen – ich freue mich, euch bald das neue Programm mit Figurenangeboten verschiedener Ausrichtung vorstellen zu können. Auch in der Landvolkshochschule Niederalteich wird es einen erweiterten Figurenkurs geben im zeitigen nächsten Frühjahr – bald mehr auch dazu, bei Nachfragen bin ich gerne unter info@augentrost zu erreichen.

So…wo war ich denn eigentlich zu Beginn…geboren, genau. Neue Motive – genau. Prototypen in Farben aus der Kiste, die gerne neu nochmal entstehen wollen mit Farben aus dem Herzen….Wie dieses Mondenkind, voller Freude und Erwartung, was da wohl vom Himmel fallen wird in ihre Arme – denn manchmal darf ich in all der Selbstoptimierung und Selbstkontrolle, Eigenkompetenz und Eigenverantwortung einfach auch nur mal warten, hoffen und vertrauen.

Filzmaus united

Über die Jahre haben unzählige verschiedenartige Mäuschen die Filzwerkstatt verlassen.

Im Zuge der Kursplanung fürs nächste Kursjahr geistern schon wieder mausige Ideen in meinem Kopf….

Noch is nix fix – bleibt gespannt

denn: so einer Filzmaus

…muss man erstmal widerstehen können…

Hühnerleben

Jetzt, wo die Tage schon wieder länger sind und wir uns doch schon im meteorologischen Frühling befinden fühlen sich auch die Hühner sichtlich wohler.

Nach einigen Stunden Gekaakel flatterten 4 Hühnerkörbe Richtung Heimat. An diesem Abend lernten die Kursteilnehmerinnen nicht nur eine stabile Hohlform zu filzen – nein, ein Huhn braucht ja auch Schwanzfedern, Kamm und Schnabel. Diese stabil zu verbinden und den Hühnerkorb danach auf Grösse zu schrumpfen verlangte Fingerspitzengefühl und Kraft zu gleichen Teilen – Filzhandwerk halt.

Und mal ehrlich: Kann man erkennen, welches Huhn von einer newbie gefilzt wurde??? Ich denke nicht. Die Eiersaison kann nun also starten – gefahrlos.

Werkstattleben

Nun, da der Winter seine Ehrenrunde dreht, dreht sich auch das Kurskarusell wieder schneller.

Eine Gruppe vertrauter Frauen fand sich ein zum Sofakiesel filzen. Wie ein Strand lagen am Ende des Kurses die verschiedenen Kieselkissen auf dem Tisch.

Zwischen Farbentscheidung und Kissen füllen lag die Zeit des Auslegens, Nässens, Anfilzens, Walkens und Endausformens – mehr Arbeit als angenommen, doch aller Mühe und Kräfte wert.

Möget ihr weich sitzen – irgendwann auch wieder auf der Hausbank, wenn der Frühling kommt!

Bereits einige Tage später wurde die Werkstatt einen ganzen Tag lang zum Figurenspielplatz.

In Klein- und Kleinstarbeit entwickelten sich sieben wunderbar verschiedene Charaktere zwischen Teeduft, Wollfaserbündeln und Gesprächen. Werkzeug wurde geschwungen, Wolllagen vernadelt, Farben kombiniert, gemischt, verblendet.

Ich danke euch für all die Energie, die ihr mitgebracht und in eure Figuren gepackt habt – ich hoffe, sie begleiten euch ein Stück eures Weges.

Wieder eine Woche später entstanden an einem Abend bunte Tischsets – in einer Gruppe, die im Filzen noch recht am Anfang steht.

Flächenfilz ist ein tolles Projekt, um die verschiedenen Stadien, welche die Wollfaser durchläuft bevor sie ein strapazierfähiges Gewebe bilden kann, zu erfassen – und auch zu erfahren, welche Auswirkung die Kraft der Hände ganz unmittelbar auf die Filzarbeit hat. Jeden Schritt gingen die Teilnehmerinnen mit mir mit Ruhe und Ausdauer –

bis am Ende des Abends die fertigen Sets um den richtigen Faktor geschrumpft, so dass sie auch wirklich dem Haushaltsalltag standhalten werden können, in all ihrer Buntheit vor uns lagen.

Bis Juni wird es noch einige Möglichkeiten geben, sich dem Filzhandwerk in einem Filzkurs in meiner Werkstatt zu widmen – die Kursangebote findet ihr wie üblich gleich hier in der rechten Spalte. Noch habe ich ein paar Termine für geschlossene Gruppen ab 4 Personen zu vergeben – das heißt, ihr filzt zu eurem gemeinsamen Wunschthema an eurem Wunschtermin unter meiner Anleitung in meiner Werkstatt und macht euch einen kreativen und filzigen Abend. Da sich hinter den Kulissen gerade einiges tut sind diese Termine mittlerweile allerdings begrenzt verfügbar – schickt mir dazu einfach eure Anfrage.

Filzkurs Winterschlaf

Das Kursjahr ist eingeläutet – auch wenn dieses kleine Kerlchen eigentlich den ganzen Abend verschlafen hat – kein Wunder, so mitten im Januar….

Die kleinen Haselmäuse – die eigentlich gar keine Mäuse sind sondern zur Familie der Bilche gehören- würden im Winter gar nicht genug Nahrung finden, um ihren winzigen Körper bei Kräften zu halten. So ziehen sie sich von Oktober bis April zum Winterschlaf zurück – in Baumhöhlen, Nistkästen oder selbstgegrabenen Höhlen im Laub. Ihr Lebensraum sind artenreiche Hecken und Waldsäume von Laub- und Mischwäldern – wenn sie eben nicht so rasiert sind, wie das momentan wieder aller Orten passiert…

An diesem Montag Abend verließen nach nach dreieinhalb Stunden fünf müde Mäuse die Werkstatt – gemütlich eingekuschelt in ihren Nestchen. Auch deren Erschafferinnen waren zu dieser Stunde rechtschaffen müde, denn dieser Abend war mit seinem Doppelfeature aus Nass- und Trockenfilz etwas für die fleissigen Filzmäuse…mit einer Portion Schokolade und viel Konzentration beim Figurenbau und vorallem beim Nadeln hat dies wunderbar geklappt – herzlichen Glückwunsch!

Auch meine Mäuse legen sich nun wieder zur Ruhe, bis sie bald in neue Wälder reisen dürfen –

Ich bin mir aber sicher, dass sie auch dort ein gemütliches Plätzchen finden werden.