Wenn die Morgende kühl durchs offene Fenster schwappen
und den Duft der reifen Äpfel von der Wiese mittragen
dann ist es die Zeit des Apfelmütterchens, die sich liebevoll um ihre Kernchen schmiegt, bevor diese aus ihrer Winterruhe tief in der Erde als neue Apfelbäume erwachsen wiederkehren.
Viele Figuren wanderten in den letzten Wochen durch meine Hände.
So wie diese Wanderin – und mit ihr viele Gedanken, Ideen und Pläne. Die eisige Zeit mit ihren zurückgesetzten Farben und ihrer verharrenden Erstarrung verlangsamt und beruhigt – gleichzeitig feuert sie meine Erwartung an, leise und beständig.
Die Erwartung des Grün, die Erwartung des Duftes der warmnassen Frühlingserde und die Erwartung der Farben
Überall am Straßenrand und in den Gärten leuchtet es Orange – es ist Kürbiszeit
Aber was nur tun mit all den Kürbissen, wenn man schon genug Kürbissuppe, Kürbiscurry, Kürbischips…. hatte? Und was tut die Filzerin mit all ihrer Kürbisliebe?
Wie wäre es mit um den Hals hängen?
Denn auch ich kann nicht aufhören in diesem unglaublichen Orange zu schwelgen.
Und so darf diese fröhliche Herbstfarbe ( übrigens handgefärbt aus alten geerbten Seidenmalfarben) noch etwas bleiben und im ersten Herbstnebel diesen Jahres ihre Fröhlichkeit versprühen.
Eine Horde Herbstmäuse verließ am Montag spät abends die Filzwerkstatt unter den Dächern.
Viel Mausesause wünsche ich Ihnen und Ihren Menschenfreundinnen in Ihren neuen Zuhausen – und mögen diese mausefreundlich katzenfrei sein…
So bleibt meinen beiden Mausefreunden nur, sich nach all dem Trubel ein gemütliches Mauseplätzchen bis zum nächsten Markt zu suchen – da gibt es dann an meinem Stand die nächste Mausesause….
Ein hoffentlich letztes Mal greift der Winter mit schneebedeckten Krallen zu – ehrlich: mir ist das nun schon lang genug….
In all den langen Tagen mit unzähligen Spaziergängen an unspektakulär und doch so verwunschenen Plätzen an Donau oder Isar entlang bahnte sich auch auf dem Filztische ein bisschen Veränderung an. So entstehen gerade kleine Wesen, die ich bis auf ihre Kleidchen komplett in Nadelfilz Technik arbeite
Die verwendeten Wollen sind oft direkt hier aus der Gegend und ich habe sie mit den Pflanzen meiner Umgebung gefärbt. In diesem Jahr wanderten bereits Erlenzapfen, Rosenblüten und Kirschbaumrinde in den Topf – auch eine Portion von Freunden mit gesammelter Avocadokerne schenkte mir warmes Rose.
All diese Wollfarben und im letzten Jahr gefärbtes Stickgarn gepaart mit den Erlebnissen in Wald und am Fluss ergab diese kleine Mischung:
Und seitdem habe ich – zumindest im Kopf – bei jedem Spaziergang Begleitung
So wünsche ich auch euch eine Zeit voller Begleitung und kleiner Freuden – es lohnt sich meist, genauer hinzuschauen…
Und noch vieles wartet darauf, entdeckt und gestaltet zu werden